Twitter Lists & TwitterTim.es: Fluch und Segen für Verlage
Mit Twitter Lists und TwitterTim.es können Redaktionen noch besser Leser erreichen. Gleichzeitig holen sie sich neue Konkurrenz ins Haus. Wie US-Medienhäuser die neuen Dienste bereits nutzen.
Beide Dienste gingen diese Woche ans Netz. Beginnen wir mit Twitter Lists. Mit dem neuen Feature kann ein Twitterer Listen anlegen. Sie enthalten die Namen und Einträge von anderen Twitterern. Der Vorteil: Mit einem Klick erhält ein Twitternutzer ein Paket interessanter Feeds.
In den USA nutzen Verlage dieses Feature bereits. Klicken Sie doch einfach auf diese Internetadresse: twitter.com/nytimes/staff. Bemerkt? Auf der Seite sind alle Tweets von NYT-Mitarbeitern versammelt. Ein Klick – und das ganze Angebot der Online-Redaktion ist abonniert. Wem die Feeds der 100 Mitarbeiter zu viel sind – kein Problem. In der rechten Spalte finden sich spezialisiertere Listen wie „business-news“ oder „food-policy“.
Zehn Lists-Ideen für Medienleute
Besonders für Lokalredaktionen ist Twitter List interessant. Sie können ihren Lesern eine Liste mit lokalen Twitterern bieten. Und zugleich erfahren, welche Themen die Menschen in der Region bewegen. Quasi eine Themenliste à la Twitter.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Redaktionen können Lesern Listen mit Experten-Meinungen bieten (zum Beispiel Computer-Zeitschriften). Oder das Feature nutzen, um auf eine Veranstaltung hinzuweisen. Zehn Ideen, wie Medienleute Twitter Lists nutzen können, finden Sie mit einem Klick auf „hier„.
TwitterTim.es – die Nachrichtensite
Das zweite Tool, das diese Woche gelauncht wurde, heißt TwitterTim.es. Ebenfalls ein tolles Feature, aber auch eine neue Konkurrenz für Verlage. Mit TwitterTim.es (siehe „hier„) kann jeder Twitterer seine individuelle Website zaubern, bestehend aus den Feeds seiner Freunde. TwitterTim.es verfolgt und wertet alle Links, die gepostet werden. Und bastelt daraus eine Nachrichtenseite mit Bilder und Videos. Motto: „News and Blogs Selected by People You Trust“. Zu theoretisch? Dann werfen Sie einen Blick auf meine TwitterTim.es-Seite ( „hier„).
Für Surfer stellt sich die Frage: Warum eine Nachrichten-Website besuchen, wenn TwitterTim.es eine individuelle Seite kreiert? Stimmt. Allerdings bringen auch TwitterTim.es-Seiten den Websites vom Verlagen viele Besucher. TwitterTim.es ist also ein zweischneidiges Schwert. Fluch und Segen zugleich.
Kommentare (1)
Joachim
November 6th, 2009 at 22:00
Interessante Sache. Mich würden mal Beispiele interessieren, die sich inhaltlich jenseits der Internet/Tech-Thematik bewegen. Lokale Twitterer z.B., die tatsächlich über lokale Ereignisse twittern (und nicht nur dann, wenn mal ein Fußballspiel ansteht). Gibt’s die wirklich?
Schreiben Sie einen Kommentar