Nachtrag Guttenberg: Fans sind (zu) schnell verstummt
Hunderttausende von Anhängern soll er auf Facebook mobilisiert haben, schrieben die Medien vor zwei Monaten. Doch seit dem Scheitern der Pro-Guttenberg-Demonstrationen steht auch die FB-Seite still. Warum sind die Macher und die vielen Fans so plötzlich verstummt?
Sie kamen aus dem Nichts. Und sie verschwanden im Nichts. 580.000 echte Fans soll die Facebook-Seite „Wir wollen Guttenberg zurück“ innerhalb von Tagen angezogen haben. Online-Größen wie Sascha Lobo zweifelten die Zahlen zunächst an, kamen dann aber ins Wanken und hielten das rasante Wachstum für möglich. Zeit für einen kurzen Nachtrag zu einer Facebook-Aktion, deren Seriösität ich von Anfang an bezweifelt habe. Und dafür viel Kritik erntete.
Zur Erinnerung. Am 6. März 2011 sollten die Massenkundgebungen für Herrn zu Guttenberg stattfinden. Und scheiterten kläglich. Seit diesem Tag steht auch die FB-Seite still. Noch zwei Einträge am 10. und am 14. März – das war es schon. Können 580.000 Anhänger so schnell wieder verstummen? Wie seriös kann eine Website sein, die zuerst eine gigantische Massenbewegung suggeriert und dann ebenso schnell wieder verpufft?
Ich will nicht alle Indizien wiederholen, die schon vom ersten Tag an so offensichtlich waren wie ein Kondensstreifen am blauen Himmel. Dass die Gruppe so schnell verstummt ist, sollte Sascha Lobo und anderen Experten zu denken geben. Denn 580.000 Menschen zum Schweigen zu bringen – das schaffte nicht einmal der Zauberkünstler Harry Houdini in seinen besten Zeiten.
Geschrieben von: Peter Berger
Kategorie: Medienblog
Tags: "Wir wollen Guttenberg zurück", Facebook, Guttenberg, Sascha Lobo
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