So können Journalisten sensible Daten schützen

Chinesische Hacker haben aus den Computersystemen der „New York Times“ (NYT) sensible Recherche-Ergebnisse entwendet. Wie sich Reporter dagegen schützen können, beantworten ich und zwei weitere Experten in einer Sendung auf Bayern 2.

Über Monate spionierten Hacker die NYT aus. Das Blatt hatte über den enormen Reichtum der chinesischen Parteispitze berichtet – eine Geschichte, die den Machtwechsel in Peking 2012 erheblich stören sollte. Schon während der Recherche-Phase drangen Hacker unbemerkt in die NYT ein und suchten nach entsprechenden Unterlagen (mehr Infos hier).

Fahrlässiger Umgang mit sensiblen Daten

Das Blatt berichtet im Januar 2013 über Details des Angriffes – und offenbarte damit gleichzeitig, wie fahrlässig in dem renommierten Medienhaus mit sensiblen Daten umgegangen wird.  Und zwar auf allen Ebenen:

  • Redakteure öffneten E-Mail-Anhänge von Fremden und infizierten so die Computersysteme mit Schadsoftware. Ein Fehler, der zwar alltäglich geschieht, aber Journalisten in einem hochsensiblen Bereich nicht unterlaufen darf.
  • Die IT der „New York Times“ muss sich ebenfalls kritische Fragen gefallen lassen. Warum konnte sich die Spionagesoftware überhaupt in den Systemen einnisten? Darf jeder Mitarbeiter der NYT Programme installieren? Es gehört zum kleinen Einmaleins der IT, dem vorzubeugen.
  • Eine Schelte darf nicht nur Redakteure oder IT-Mitarbeiter treffen. Offenbar fehlte im Haus zur Zeit des Angriffes ein effektives Sicherheitskonzept. Die Hacker bewegten sich wochenlang unbemerkt im hausinternen Netz. Sie knackten Passwörter, Computer und Mails.

Wie können sich Verlage gegen Cyber-Attacken schützen? Dieser Frage ging der Radio-Reporter Peter Welchering für Bayern 2 nach. Hier sein Bericht (ab 5:47).

Februar 10, 2013

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Kategorie: Medienblog

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